Sabine Stolicka

Verwaltungsfachwirtin
arbeitet als Kundenberaterin im öffentlichen Dienst
Gemeinderätin
1 erwachsenes Kind
Niederpöcking

Warum bist du für den Gemeinderat?

2014 bin ich erstmals in den Gemeinderat gewählt wurden. Es dauert ein wenig, bis man mit den Abläufen in der Kommunalpolitik vertraut ist. Jetzt kann ich schon auf etwas Erfahrung zurückgreifen, die die künftige Arbeit im Gemeinderat erleichtern wird. Einige Projekte konnten wir in den letzten sechs Jahren anstoßen, z.B. die sukzessive Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED, das Projekt „plastikreduzierte Gemeinde“ oder der Antrag zur Prüfung eines E-Carsharing-Modells in der Gemeinde Pöcking. Diese und weitere Projekte möchte ich sehr gerne in den nächsten sechs Jahren weiter begleiten und vorantreiben.

Was habt ihr in der letzten Legislaturperiode erreicht?

Die Gemeinde Pöcking ist im Jahr 2016 dem Klimapakt des Landkreises Starnberg beigetreten. Dieser Pakt soll helfen, die Klimaziele des Landkreises, bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu sein, doch noch zu erreichen. Für die Gemeinde Pöcking bedeutet das unter anderem, jährlich drei Ziele zu eruieren und umzusetzen, um dieses Ziel zu erreichen. Einige Projekte wurden durch unsere Initiativen und Anträge bereits angestoßen:

  • Neuschaffung der Stelle Energie, Mobilität und Umwelt bei der Gemeinde Pöcking
  • Umstellung Straßenbeleuchtung auf LED
  • Plastikreduzierte Gemeinde
  • Förderprogramm zum Kauf von e-bikes usw – als Anreiz zum Umstieg auf Elektromobilität – schöner Nebeneffekt: der Kauf von e-bikes usw. wird nur gefördert, wenn der Nachweis von Öko-Strom erbracht wird. Viele Antragsteller haben daher ihren Bezug von Strom auf Öko-Strom umgestellt.
  • Prüfung von E-Carsharing-Modellen in unserer Gemeinde

Darüber hinaus haben wir es geschafft, dass am Bahnhof Possenhofen endlich neue, zeitgemäße Radl-Ständer gebaut werden. Auch das kann letztendlich dazu führen, dass mehr Pöckinger Bürger und Bürgerinnen mit dem Fahrrad zur S-Bahn fahren, da jetzt ein sicheres Abschließen der Fahrräder möglich ist.

Auch haben wir erreicht, dass die Kosten des Hauses der Bürger und Vereine nicht ins Unermessliche gestiegen sind. Die durch uns beschlossene Kostendeckelung von 8 Millionen Euro konnte zwar durch den – aus unserer Sicht – unnötigen Kellerbau bei weitem nicht eingehalten werden. Nichts desto trotz hat sich die Gemeinde bemüht, bei allen weiteren Ausgaben die Kosten doch einigermaßen im Rahmen zu halten. Jetzt werden sich die endgültigen Kosten zwar voraussichtlich bei 12 Millionen Euro einpendeln – aber nicht auszudenken, wie teuer das Haus der Bürger und Vereine ohne eine erstmalige Kostendeckelung geworden wäre.

Was sind Deine Ziele für diese Legislaturperiode?

Weiteres Versiegeln von Flächen sollte mit Bedacht passieren. Notwendig und nicht vermeidbar ist es zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum. Aber auch hier sollte genauer geprüft werden, ob nicht schon seit Jahren leerstehende Häuser und Wohnungen für Wohnzwecke künftig zur Verfügung gestellt werden können, bevor an anderer Stelle neu gebaut wird. Mit einer Zweckentfremdungsabgabe könnte man einem solchen Leerstand entgegenwirken.

Neue Mobilitätskonzepte sollten bereits bei der Planung zukünftiger Bauvorhaben der Gemeinde eine wichtige Rolle spielen, z.B. ein flächendeckendes E-Carsharing-Modell. So entstehen autofreie Quartiere und bereits bestehende Wohnquartiere könnten dahingehend ergänzt werden. Gleichzeitig ermöglicht ein solches Konzept eine erhebliche Flächeneinsparung für vorgesehene Parkplätze. Der entsprechende Antrag zur Prüfung eines solchen Modells wurde von uns bereits in den Gemeinderat eingebracht und einstimmig befürwortet. Die Umsetzung dieses Antrags ist eines meiner Ziele für die nächsten sechs Jahre.

Gerade der hausgemachte, innerörtliche Verkehr sollte meines Erachtens mehr und mehr entschärft werden. Dafür müssen aber auch mehr Anreize geschaffen werden, um auf das Auto verzichten zu können.

Eine Möglichkeit ist das Ausweisen von sogenannten Fahrradstraßen innerhalb der Gemeinde Pöcking. Fahrradstraßen sind vorhandene Straßen, die durch ein entsprechendes Verkehrszeichen dem Fahrradverkehr vorbehalten sind. Andere Fahrzeuge dürfen dort nur fahren, wenn dies durch Zusatzzeichen angezeigt wird. Die Höchstgeschwindigkeit auf diesen Straßen beträgt für alle Fahrzeuge 30 km/h. Ausgewiesene Fahrradstraßen steigern die Attraktivität des Fahrradfahrens, da hier der Fahrradfahrer Vorrang vor dem Autofahrer hat.

Auch das Aufstellen einer Mitfahrerbank an geeigneter Stelle kann zur Reduzierung von Autoverkehr innerorts führen. Darüber hinaus ist aus meiner Sicht dringend erforderlich, dass das vom Landkreis Starnberg angedachte Alltagsradwegenetz endlich weiter vorangetrieben wird.

Ein ordentlicher Radl-Weg entlang des Seeufers von Niederpöcking nach Possenhofen hat für mich höchste Priorität.